Ich bin kein großer Fan von wilden Silvesterpartys und „feiere“ meine Jahreswechsel deshalb am liebsten in fremden Städten. Auch im vergangenen Jahr machten wir lange Überlegungen wohin uns die Silvesterreise bringen sollte. Auf Flüge wollten wir nach einigen anderen Flugreisen im vorigen Jahr lieber verzichten und suchten daher nach alternativen Reisemöglichkeiten. Nach unendlichen Stunden, die wir mit Bus- und Zugfahrplänen verbrachten, stand unsere Destination fest: Straßburg! Als großer Fan von Flammkuchen wollte ich schon länger ins Elsass und als Sitz des Europäischen Parlaments war Straßburg ein spannendes Reiseziel. Zwei gute Freunde begleiteten uns schließlich und wir verbrachten ein wunderbares Winterwochenende im Elsass.

Die An- & Abreise
Wie bereits erwähnt, wollten wir auf Flugreisen verzichten und suchten daher nach idealen Zug- oder Busstrecken nach Straßburg. Eine relativ günstige Variante fanden wir schließlich mit einer Nachtzugfahrt nach Zürich, gefolgt von einer Fahrt mit dem Flixbus bis Straßburg. Die Zugfahrt mit der ÖBB in die Schweiz verlief reibungslos – die anschließende Busfahrt war jedoch etwas spannender ;). Dass der „Flixbus“ relativ alt war und unsere gebuchten Sitzplätze im Bus gar nicht existieren, war nicht wirklich ein großes Problem für uns. Auch das kaputte WC konnte man noch in Kauf nehmen. Leider fiel im Bus jedoch auch noch die Heizung aus weshalb wir bei Eiseskälte vier Stunden lang mit Wintermantel, Schal und Haube im Bus verbrachten. Nicht gerade die angenehmste Anreise ;).
Die Heimreise – welche wir ursprünglich gleich geplant hatten – änderten wir deshalb schließlich und fuhren per Zug zurück nach Zürich. Wir mussten dadurch zwar einmal öfter umsteigen, hatten jedoch eine wirklich gemütliche Rückreise und konnten sogar noch einige Stunden in Zürich verbringen. Ich persönlich würde deshalb wohl definitiv die An- und Abreise per Zug empfehlen! 😉

Straßburg
Straßburg ist meiner Meinung nach eine perfekte Stadt für einen Wochenendtrip – auch im Winter. Man kann so gut wie alles zu Fuß erkunden, es gibt einige sehenswerte Plätze und Viertel und in (fast) allen Lokalen gibt’s Flammkuchen! Neben all den typischen Sehenswürdigkeiten – dem Europaviertel, „la petite France“ oder der Münster – gibt’s in Straßburg vor allem auch einige kleine Viertel – wie „Krutenau“ – durch die man gemütlich schlendern kann. Verbringt man wie wir ein Wochenende an Silvester in der Stadt, so muss man sich jedoch bewusst sein, dass viele Geschäfte und kleinere Lokale rund um die Feiertage geschlossen haben.

Was Straßburg jedoch vor allem im Winter, rund um die Weihnachtszeit, so besonders macht, sind die vielen, großen Weihnachtsmärkte, welche in der Stadt verteilt sind. Einige davon haben jährlich bis zum 31. Dezember geöffnet, weshalb wir auch während unserer Silvesterreise noch das Glück hatten, die Märkte besuchen zu können. Abgesehen davon sind auch viele Häuser und Straßen mit unzähligen, glitzernden Weihnachtsbeleuchtungen und -dekorationen geschmückt, weshalb es rund um die Weihnachtszeit einfach Freude macht durch die Gassen der Stadt zu spazieren.
Den Silvesterabend selbst verbrachten wir bei einigen Runden „31erln“ eher gemütlich im Hostel und machten uns nur gegen Mitternacht auf den Weg zum Place Kléber, wo wir gemeinsam mit vielen anderen Einheimischen und TouristInnen ganz klassisch auf den Jahreswechsel anstießen. Partyempfehlungen kann ich deshalb keine geben ;).

Den wunderbaren und weit verbreiteten Flammkuchen hab ich ja schon so einige Male erwähnt 😉 Das typisch elsässische Gericht bekommt man in Straßburg beinahe überall, was schon alleine Grund genug wäre einmal nach Straßburg zu reisen. Daneben glänzt die Gegend auch mit gutem Wein (den ich als Nicht-Weintrinkerin zugegeben nie gekostet habe). Wir konnten jedoch auch einige „Bierlokale“ finden, welche vor allem wegen der gemütlichen Atmosphäre (und weniger wegen des Bieres) zu einem Besuch einladen. Empfehlen kann ich dabei die „Académie de la Bière Cathédrale“ sowie die „Brasserie de la Lanterne“ im Zentrum der Stadt (wo man natürlich ebenso Flammkuchen probieren kann 😉 ).
Geschlafen haben wir im „Garus Hostel“ – einem recht großen, jedoch sehr netten Hostel, von wo aus wir alle unserer Erkundungen zu Fuß unternehmen konnten. Auch den Bahnhof konnten wir ohne Weiteres nach einem kurzen Spaziergang erreichen und dadurch ganz gemütlich einen kleinen Tagesausflug in die Nachbarstadt unternehmen…
Tagesausflug nach Colmar
Wem die schönen Fachwerkhäuser und die verwinkelten Gassen im Stadtteil „La petite France“ in Straßburg gefallen, der/dem gefällt die Stadt Colmar – welche etwa 70km südlich liegt – mindestens genau so gut.

Mit dem Zug erreichten wir die Stadt in gerade mal einer halben Stunde und konnten dort gemütlich vom Bahnhof in das Stadtzentrum spazieren. Wandert man durch die Straßen und Gassen Colmars, möchte man seine Kamera gar nie aus der Hand geben, da die bunten, alten Fachwerkhäuser an allen Ecken der Stadt wunderschöne Fotomotive ergeben. Die gesamte Altstadt ist eine einzige Sehenswürdigkeit und das bekannte Viertel „Klein-Venedig“ ein weiteres Highlight. Dort findet man auch unzählige kleine Cafés, Bäckereien und Lokale. Und daneben auch viele Souvenirshops, denn die Stadt wird täglich von unzähligen TouristInnen und Reisegruppen besucht – was bei dieser architektonischen Schönheit ja auch kein Wunder ist.
Colmar ist eine wunderbar romantische und pittoreske Stadt, welche einen Ausflug auf jeden Fall wert ist. Das Städtchen wird auf Grund seiner Charmantheit jedoch leider ziemlich überrannt – gerade auch zur Weihnachtszeit.

Fazit
Straßburg und das Elsass ist ein perfektes Reiseziel für einen Wochenendtrip, welches man auch problemlos flugfrei erreichen kann. Sowohl Straßburg als auch Colmar bieten unzählige Fotomotive, sehenswerte Plätze und laden dazu ein, zu Fuß erkundet zu werden.
Und wer auf die elsässische Weinstraße mit ihren umliegenden Dörfern und Gärten verzichten kann, für den oder die kann ich eine Reise auch auf alle Fälle im Winter – am besten rund um die Weihnachtszeit – empfehlen. Punsch, Weihnachtsmärkte und kitschige Beleuchtungen gibt’s en masse. Nicht umsonst nennt sich Straßburg selbst liebevoll „la Capitale de Noël“ – die Weihnachtshauptstadt!
Ein letzter Tipp zum Schluss! Was auf einer Reise ins Elsass auf keinen Fall fehlen darf: FLAMMKUCHEN! 😉
