Island – Der Osten & Süden

Nach meinem ersten Beitrag über unsere Island-Reise, in welchem ich unsere Erlebnisse und Abenteuer im Westen und Norden des Landes mit euch teilte, widmet sich dieser Beitrag dem zweiten Teil unseres Roadtrips. Unsere Reise führte uns dabei in den Osten und Süden des Landes, bis wir am Ende wieder in Reykjavik – unserem Ausgangspunkt – ankamen.

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TAG 7 – Das erste & letzte Mal Regen

Wir starteten den Tag mit der Fahrt zu einem der mächtigsten Wasserfälle des Landes: dem Dettifoss. Am kurzen Fußweg vom Parkplatz zum Wasserfall und wieder zurück erlebten wir tatsächlich das einzige Mal richtigen Regen (ja, wir hatten seeehr großes Glück mit dem Wetter!).

Auf unserem Weg in Richtung Osten verließen wir schließlich die Hauptstraße um nach unserer Zeit in Mývatn und am Dettifoss wieder einmal einen weniger touristischen Ort aufzusuchen: Die am höchsten gelegene Farm Möðrudalur, welche sich an der Grenze zum Hochland befindet und über eine (relativ gut befahrbare) Schotterstraße erreichbar ist. Dort darf man dann schließlich einen Besuch im Fjallkaffi nicht versäumen, wo man bei einer Tasse Kaffee, einem typisch isländischen Kuchen oder einen kleinen Mahlzeit die wunderschöne Gegend des Landes genießen kann.

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Wir nahmen danach nicht den selben Weg zurück, sondern folgten der Schotterstraße in Richtung Osten. Die Straße selbst ist teilweise sehr eng und steil und erinnert ein wenig an namibianische Straßenverhältnisse 😉 Biegt man jedoch nie auf eine der F-Straßen ab, so ist die Strecke auch locker mit einem kleinen Auto schaffbar und die Aussicht ist unbeschreiblich vielseitig und schön!

Kaum an der Hauptstraße angekommen, verließen wir diese auch schon wieder um ein weiteres Highlight des Landes zu erkunden: den Stuðlagil Canyon. Unzählige Fotos dieser Basaltformationen mit dem türkisen Fluss findet man momentan in den sozialen Medien, weshalb in den letzten Jahren auch die Zufahrt sowie der Weg dort hin etwas besser ausgebaut und beschildert wurde. Auf Grund des extrem hohen Wasserstandes war das Wasser im Fluss bei unserem Besuch leider sehr schlammig. Die Felsformationen sowie die Gegend rundherum waren dennoch äußerst beeindruckend und sehenswert.

Am späten Nachmittag machten wir uns schließlich auf den Weg zu unserem letzten Stopp für diesen Tag. Über eine wunderschöne Passhöhe führte uns der Weg zum Hafenstädtchen Seydisfjördur. Das wunderschöne Hostel in dem wir übernachteten, die Lage der Stadt inmitten von hohen Bergen sowie die kleinen, bunten Häuser – all das machte Seydisfjördur ganz überraschend zu meinem absoluten Lieblingsort in Island.

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TAG 8 – die Ostfjorde

Obwohl wir gerne länger in Seydisfjördur geblieben wären, mussten wir am nächsten Morgen gleich weiterreisen, um unsere nächste Unterkunft zu erreichen. Wir entschieden uns bewusst gegen den direkteren, kürzeren Weg nach Höfn und erkundeten lieber einige der Fjorde im Osten des Landes. Belohnt wurden wir mit wunderschönen, menschenleeren Straßen und einzigartigen Ausblicken auf kleine Hafenstädte, die umliegenden Berge und das weite Meer.

Nach ein paar kurzen Stopps und Fotopausen entlang der Strecke, machten wir in  Djúpivogur unseren ersten, längeren Halt und erkundeten die Stadt und ihre Umgebung zu Fuß. Anschließend ging unsere Reise zwischen unzähligen (WIRKLICH unzähligen!) Regenbögen, entlang der Küste weiter, bis wir die „Landzunge“ Stokksnes erreichten. Auch wenn der Landbesitzer dort Eintrittsgeld verlangt, macht es sich meiner Meinung nach auf jeden Fall bezahlt, dieses wunderschöne Stück Land zu besichtigen. Man findet dort eine wunderbare Dünenlandschaft, kann Meerestiere beobachten, einen schwarzen Strand entlang spazieren, ein nachgebautes Wikingerdorf besichtigen und hat bei all dem noch einen unbeschreiblich schönen Ausblick auf den Berg Vestrahorn (und damit eines der schönsten Fotomotive der gesamten Insel!).

Nur einige Minuten später erreichten wir auch schon die Stadt Höfn – unser Ziel für diesen Tag! Dort ließen wir den Abend in der Pizzeria Íshúsið und bei einem wunderschönen Sonnenuntergang ausklingen.

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TAG 9 – endlich Gletscher!

Auch wenn wir bereits am Vortag von Weitem erste Blicke auf die Gletscher der Insel werfen konnten, so war dieser Tag ein ganz besonderer: endlich kamen wir den vielen Gletschern ganz nahe! Nach einer gemütlichen Frühstückspause vor einer wunderbaren Bergkulisse, legten wir unseren ersten längeren Stopp am bekannten Gletschersee Jökulsárlón ein – einem der wohl größten Höhepunkte der gesamten Insel. Dort konnten wir nicht nur die umhertreibenden Eisberge bestaunen und jede Menge Wissenswertes über Gletscher und ihre Gletscherseen lernen, sondern auch zahlreiche Robben beobachten.

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Unseren nächsten größeren Halt machten wir – ehrlich gesagt etwas uninformiert 😉 – im Skaftafell-Nationalpark. Erst als wir die vielen Autos und Busse am Parkplatz erblickten, begannen wir etwas über den Nationalpark nachzulesen und entdeckten dort einige tolle Wanderungen. Gerne hätte ich dort noch viel mehr Zeit verbracht, aber es reichte gerade noch aus um zum bekannten Wasserfall Svartifoss sowie zum Gletscher Svínafellsjökull zu wandern. Ein Tipp meinerseits also: am besten einige Stunden (oder auch einen ganzen Tag) für die Erkundung des Nationalparks einplanen!

In Vík í Mýrdal – einer malerisch schönen Kleinstadt – legten wir an diesem Abend nur mehr eine kurze Fotopause ein, bevor wir einige Kilometer später unser Ziel für den Tag erreichten und die folgende (sehr, sehr windige!) Nacht in einem Zelt verbrachten – dafür mit toller Aussicht ;).

An diesem Tag bemerkten wir erstmals, wie im Süden der Insel die Touristenmassen deutlich zunehmen. Im Gegensatz zu den restlichen Gegenden Islands muss man hier deshalb plötzlich mit Parkgebühren und Eintrittspreisen rechnen! 

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TAG 10 – Golden Crowded Circle!

Bevor es für uns an diesem Tag wieder zurück nach Reykjavik ging, hatten wir noch einige Highlights zu besichtigen.

Wir starteten den Tag mit dem Besuch des bekannten Skógafoss – unserem ca. 392746. Wasserfall in Island 😉 Und dennoch kann ich nur empfehlen diesem besonderen Wasserfall einen kurzen Besuch abzustatten, da er wirklich äußerst beeindruckend ist. Glücklicherweise waren wir schon sehr früh am Morgen dort, denn bereits kurze Zeit später füllte sich der Parkplatz mit unzähligen Autos und Reisebussen.

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Danach ging es für uns weiter zum bekannten „Golden Circle“ – der wohl beliebtesten Reiseroute aller Island-BesucherInnen. Dabei erkundeten wir den Krater Kerid (für welchen man Eintritt bezahlen muss – im Gegensatz zu allen anderen, wunderbaren Kratern die wir während unserer Reise besichtigten), sowie das Geothermalgebiet „Haukadalur“ mit seinen bekannten Geysiren. Ganz in der Nähe kann man auch einen weiteren, bekannten Wasserfall besuchen: den Gullfoss. Auf Grund der riesigen Menschenmenge drehten wir dort jedoch gleich wieder um und besuchten als letzten Stopp des Circles noch den Nationalpark „Þingvellir„, welcher vor allem wegen seiner besonderen geologischen Lage, im Grenzbereich zweier tektonischer Platten, bekannt ist.

Ganz ehrlich muss ich gestehen, dass das Gebiet rund um den Golden Circle definitiv nicht zu meinen Lieblingsplätzen Islands zählt, was vor allem an den unzähligen Touristengruppen, Reisebussen, Souvenirgeschäften und Selbstbedienungsrestaurants  liegt. Hier wird meiner Meinung nach der „overtourism“ in Island so deutlich wie sonst kaum wo. Dennoch hatte auch dieser Tag einige Besonderheiten. Vor allem das Gebiet rund um die Geysire ist in dieser Form auch in Island einmalig und auch von der Natur im Nationalpark Þingvellir war ich völlig überrascht und begeistert. Ob man sich in dem Gedränge unzähliger Menschen wohl fühlt, oder diese auch einfach ausblenden kann um die Natur zu genießen, muss wahrscheinlich einfach jede und jeder für sich selbst entscheiden! 🙂

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TAG 10 – The End

… naja, zumindest fast! Einen letzten Tag verbrachten wir schließlich erneut in der Hauptstadt des Landes, welchen wir ganz gemütlich mit dem Waschen unserer Wäsche ausklingen ließen 😉 Denn ganz vorbei war unsere Reise an dieser Stelle noch nicht. Am nächsten Morgen ging es für uns zurück an den Flughafen, um von dort aus noch eine weitere Insel anzusteuern! Ein Blogbeitrag dazu wird noch folgen … 🙂

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