Obwohl die Schweiz ein Nachbarland Österreichs ist, trennen uns SteirerInnen doch einige Kilometer davon. So kam es auch, dass ich (bis auf einen kurzen Zwischenstopp vor einigen Jahren) noch nie wirklich die Möglichkeit hatte die Schweiz zu erkunden. Und dabei gibt es doch eine sehr einfache, entspannte und umweltfreundliche Reisemöglichkeit von Graz nach Zürich: ein direkter Nachtzug verbindet die beiden Städte. Also stiegen wir Mittwoch abends in den Zug in Graz, um am nächsten Morgen ausgeschlafen in Zürich aufzuwachen!
Tag 1: Zürich – ganz klassisch
Den ersten Tag verbrachten wir gleich damit die klassischen Highlights der Stadt Zürich zu erkunden. Wir spazierten das Ufer des Zürcher Sees entlang, besichtigten die Altstadt, das „Dörfli“, und genossen den Ausblick auf die Stadt sowohl vom Lindenhof als auch von der ETH.
Die Straßenbahn bringt einen in kürzester Zeit an alle Ecken und Enden von Zürich. Da man im Zentrum der Stadt jedoch auch einfach alles zu Fuß erkunden kann, spaziert man am besten einfach los und lässt sich vom Charme der Altstadt verzaubern.
Da wir glücklicherweise privat übernachten konnten, kann ich keine Unterkunfttipps oder -empfehlungen geben. Bei den Preisen in Zürich würde ich jedoch stark zu Hostels tendieren oder nach Airbnb’s in den Kreisen 4 oder 5 suchen. (Dazu komme ich auch noch später!)

Tag 2: Über Luzern in die Alpen
Am zweiten Tag unserer Reise starteten wir endlich in Richtung der Schweizer Alpen. Einen ersten Stopp legten wir gleich nach einer halben Stunde in der wunderschönen Stadt Luzern ein. Die Stadt ist für mich persönlich fast noch ein bisschen schöner als Zürich, was wahrscheinlich einfach daran liegt, dass die imposanten Berge bereits viel näher scheinen und somit allein der Ausblick auf den Vielwaldstättersee unglaublich beeindruckend ist.

Danach fuhren wir weiter nach Grindelwald (danke J.K. Rowling – durch die ich überhaupt auf den kleinen Ort inmitten der Alpen gekommen bin 😉). Schon alleine die Aussicht auf der Fahrt dorthin ist einmalig: Seen, schneebedeckte Berge und reine Natur! Der Ort Grindelwald ist zwar doch sehr auf Tourismus angelegt, begibt man sich jedoch nur ein Stückchen weg von der Dorfstraße, erlebt man bereits das reine Paradies!
Eigentlich wollten wir an diesem Nachmittag keine großartigen Wandertouren mehr machen, und dennoch fanden wir spontan zwei wunderschöne Plätze, welche auch ohne stundenlangen Fußweg erreichbar sind. Wir wanderten zum Aussichtspunkt Aelfluh, welchen man in etwa einer Stunde Gehzeit von Grindelwald aus erreicht. Die Hütte dort war leider noch geschlossen, aber wir konnten dafür die einmalige Aussicht in völliger Ruhe genießen. Wieder zurück im Tal machten wir uns auf den Weg in Richtung Gletscherschlucht. Dort wanderten wir dann ganz spontan über die Schlucht zum sogenannten Marmorbruch, wo wir erneut eine atemberaubende Aussicht auf den Ort und die Umgebung hatten.

Tag 3: Eiger, Mönch & Jungfrau
…nennen sich drei der größten und imposantesten Berge der Schweizer Alpen. Um den drei Bergen noch etwas näher zu kommen, entschieden wir uns dafür, uns am dritten Tag Richtung Kleine Scheidegg zu begeben. Die Passhöhe verbindet Grindelwald mit Lauterbrunnen und auf 2061m treffen sich dort die verschiedenen Zahnradbahnen der Region. Leider befand sich während unserer Reise noch ungewöhnlich viel Schnee auf den Bergen der Schweiz, weshalb viele Wanderungen in Grindelwald gesperrt waren: so auch der beliebte Eiger-Trail, welcher am Fuße der Eiger-Nordwand entlang führt. Da wir die Gegend trotzdem lieber zu Fuß erkunden wollten, buchten wir eine einfache Fahrt mit dem Zug bis zur Bahnstation Alpiglen und wanderten von dort weiter bis wir das kleine Scheidegg erreichten, von wo aus man eine unbeschreiblich schöne Aussicht auf die Gletscher und Täler der Region zu sehen bekommt. Nach einer ordentlichen Stärkung wanderten wir von dort aus wieder ganz zurück bis in den Ort Grindelwald.
Die Autofahrt zurück nach Zürich wählten wir dieses mal ein bisschen anders. Wir fuhren erneut zurück bis nach Luzern, von wo aus wir uns jedoch an die „Grand Tour of Switzerland“ hielten. Somit konnten wir die auch noch die wunderschöne Gegend rund um den Vierwaldstättersee erkunden.

Tag 4: Zürich kann auch hip
Ist man auf der Suche nach einem „urbaneren“ Teil von Zürich, so verschlägt es einen mit Sicherheit in die Kreise 4 und 5 der Stadt – so auch uns!
Wir fuhren daher an unserem letzten Tag mit der Straßenbahn bis zur Haltestelle „Sihlstraße“ und spazierten von dort aus über die sogenannte „Schanzenpromenade“ und über die Sihl in den Kreis 4 der Stadt. Man merkt dort ziemlich schnell wie sich das Flair der Stadt ändert und dass sich viele coole Lokale, Cafés und Shops dort niedergelassen haben. Die Gegend wirkt – im Gegensatz zur Altstadt Zürichs – jung und multikulturell! Vor allem auch auf Grund der bekannten „Rotlichtmeile“ der Gegend ist im Kreis 4 vermutlich zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas los. Am Ende der Langstraße erreicht man schließlich den Hauptbahnhof. Unterquert man diesen, landet man im Kreis 5 – dem „Industriequartier“ der Stadt. Hier befindet man sich in einem bunten Mix aus Hipstercafés, Markthallen, Industriegebäuden und Grünflächen. Und auch meine absoluten Lieblingsplätze in Zürich befinden sich dort: Das Kaffee„MaMe“, die belebten Bahnbögen „Im Viadukt“ & „Frau Gerolds Garten“ – ein moderner Stadtgarten mit kleinen Shops, Kunst und frischer Küche!
Zufällig hatten wir an diesem Wochenende auch noch das Glück, das Streetfoodfestival – welches in Zürich jedes Jahr von Mai bis Juni stattfindet – besuchen zu können. Auch dieses liegt im Kreis 5 und ist an schönen Tagen auf jeden Fall einen Besuch wert!

Alleine die Stadt Zürich ist einen Wochenendausflug auf jeden Fall Wert: die elegante Schönheit der Altstadt, das gemütliche Flair am See sowie der überraschend junge & moderne Teil der Stadt! Das Highlight für mich persönlich war dennoch unsere Zeit in den Bergen – und davon hat die Schweiz genug! Neben Grindelwald gibt es also noch unzählige andere Bergdörfer und Reiseziele, in welchen man die unbeschreiblich schöne Natur des Landes genießen kann.
Und deshalb kann ich nach diesem wunderschönen Wochenende nur sagen: Ade Merci – ich komme bestimmt bald wieder!

