Die schönsten Seen der Rockies

Bereits seit einem Monat bin ich nun wieder zurück in Österreich und es ist an der Zeit noch einige Highlights unseres großen Abenteuers mit euch zu teilen! Die letzten Monate verbrachte ich vor allem damit die wunderschöne Natur Kanadas zu genießen. Da Edmonton – zumindest für kanadische Verhältnisse – in direkter Nähe zu den bekannten Nationalparks im Westen Kanadas liegt, konnte ich glücklicherweise viele meiner Tage in den Parks verbringen und dabei so einige Berge besteigen, Wasserfälle bestaunen, Tiere beobachten und vor allem auch eines: einzigartige Seen erkunden – davon gibt es in Kanada nämlich ganz schön viele!

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In diesem Beitrag stelle ich euch deshalb die schönsten Seen unserer Reise vor und hoffe damit den einen oder die andere mit großer Reiselust anstecken zu können 🙂


Moraine Lake

Ich beginne mit dem wohl bekanntesten See der kanadischen Rockies, welcher die Titelseiten sämtlicher Reiseführer ziert und oft als DAS Paradies Kanadas bezeichnet wird. Dem strahlend türkisen See mit seiner Berglandschaft im Hintergrund bedarf es keinerlei Bildbearbeitung um als perfektes Foto auf Instagram zu erscheinen und auch ich persönlich würde behaupten noch nie einen schöneren See gesehen zu haben.

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Dennoch zählt der See für mich nicht zu meinen absoluten Lieblingsplätzen im Park, denn die unbeschreiblichen Massen an Touristinnen und Touristen am See gestalten es etwas schwierig die Schönheit dieses Platzes zur Gänze genießen zu können. Beachtet man einige Tipps, so ist ein Abstecher zum bekannten See dennoch auf jeden Fall zu empfehlen:

  • Ganz wichtig: Die Zufahrt zum See ist nur in den Sommermonaten möglich!
  • Die Parkplätze am See sind begrenzt, weshalb die Verantwortlichen des Parks die Zufahrt zum Moraine Lake auch ab einer bestimmten Besucherzahl schließen. Deshalb wird oft empfohlen sich bereits vor Sonnenaufgang auf den Weg zum See zu machen und dies ist wahrscheinlich auch die sicherste Möglichkeit um einen Parkplatz zu erlangen. Dennoch muss man sich darauf einstellen den grundsätzlich sehr romantischen Sonnenaufgang nicht in stiller Einsamkeit, sondern mit unzähligen anderen Menschen und tausenden Kameras verbringen zu müssen.
  • Eine bessere Erfahrung machten wir als wir eines Tages am späteren Nachmittag zufällig in der Nähe waren und die Zufahrt zum See wieder geöffnet war. Auch zu dieser Zeit sind viele Touris am Moraine Lake, jedoch deutlich weniger als am Morgen.
  • Sind dir Touristenmassen und eine beschränkte Zeit am See egal, so empfiehlt es sich auch sich nach Shuttles zu erkundigen, welche zumindest an einigen Wochen im Jahr von Lake Louise aus zum See verkehren.

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Maligne Lake

Der Maligne Lake ist nicht nur der größte, sondern auch einer der bekanntesten und wohl auch am öftesten fotografierten Seen des Jasper Nationalparks. Vom Parkplatz aus gibt es viele unterschiedliche Wanderwege und der See ist auch ideal um Tiere zu beobachten. Das Highlight des Sees ist jedoch ganze 14 km von der nächsten Straße entfernt und kann daher nur mit einer mehrtägigen Wanderung, per Kajak oder mit einer angebotenen Bootsfahrt erreicht werden: die wunderschöne Halbinsel „Spirit Island„. Da wir in unserer Zeit begrenzt waren und auch für eine stundenlange Kajakfahrt nicht gerüstet waren, blieb uns nur die gebuchte Bootsfahrt übrig. Auch wenn diese sehr touristisch gestaltet ist, erfährt man von den extrem tollen Guides auf der Fahrt dorthin viele Details über den See, die Berge und den Nationalpark. An der Insel angekommen hat man leider sehr wenig Zeit um den fantastischen Ausblick zu genießen. Dennoch ist die Fahrt dorthin meiner Meinung nach empfehlenswert, da man diesen besonderen Platz des Parks anders nur schwer erreicht.

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Pyramid Lake

Etwas weniger Menschenmassen begegnet man hingegen am Pyramid Lake, welcher sich ebenfalls im Jasper Nationalpark befindet. Nicht nur der Ausblick auf den See mit dem Pyramid Mountain im Hintergrund, auch die kleine Insel „Pyramid Island“, welche durch eine Holzbrücke mit dem Festland verbunden ist, machen den Lake zu etwas ganz besonderem.

Für uns war es der erste See den wir im Park besuchten und wird von mir wahrscheinlich auch deshalb mit ganz besonders schönen Erinnerungen verbunden!

(Und das beste am Pyramid Lake: man kann auf dieser kleinen Insel inmitten der reinen Natur tatsächlich heiraten! Davon träum‘ ich ja noch immer ;P )

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Emerald Lake

Der Emerald Lake stand bereits von Anfang an auf meiner To-Do-Liste und doch schaffte ich es erst Anfang Oktober erstmals zum See: bei starkem Schneefall, null Weitsicht und dennoch zusammen mit etwa sieben Reisebussen. Kein Wunder also dass wir nach fünf Minuten am See die Weiterfahrt antraten.

Etwa zwei Wochen später machten wir uns bei wunderschönem Wetter erneut auf dem Weg zum Emerald Lake und es war mit Sicherheit einer der schönsten Tage die ich in den Parks erleben durfte.

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Nicht nur dass ab Mitte Oktober und mit Beginn der Nebensaison viel (!) weniger Reisende in den Parks unterwegs sind, auch das Wetter und die herbstliche Natur trugen zu einem perfekten Tag bei. Wir entschieden uns den See zu umrunden und am hinteren Ende des Lakes noch einige Kilometer weiterzuwandern. Viele Besucherinnen und Besucher machen nur für einen kurzen Fotostopp halt am See, doch besonders den etwa 6 km langen, sehr flachen Rundweg um den See kann ich wirklich jedem und jeder ans Herz legen, da man ansonsten die schönsten Plätze des Sees verpasst!

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Lake O’Hara

Das für mich wahrscheinlich größte Highlight der gesamten Parks liegt ebenso im Yoho Nationalpark: der Lake O’Hara! Möchte man – wie wir – die wunderschöne Natur des Landes abseits von Reisebussen und Touristengruppen genießen, so ist man an diesem See genau richtig.

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Der Grund warum man am Lake O’Hara nie auf große Touristengruppen treffen wird ist jener, dass der See nicht mit dem Auto zu erreichen ist. Möchte man diese unbeschreiblich schöne Naturlandschaft rund um den See dennoch genießen, so gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Zwischen Ende Juni und Anfang Oktober verkehren zweimal täglich Shuttlebusse vom Parkplatz zum See. Plätze dafür müssen jedoch bereits Monate im Voraus gebucht werden, weshalb es ratsam ist sich zu informieren ab welchem Tag im Jahr Buchungen möglich sind um sicher einen Platz zu erwischen.
  • Plant man den Besuch des Sees – so wie wir – jedoch eher spontan, so bleibt einem nichts anderes übrig als die 11km lange Straße bis zum See zu wandern. Doch ich kann eines mit Sicherheit sagen: Die Mühe lohnt sich! Die Landschaft rund um den See ist wirklich unfassbar schön, weshalb wir dort angekommen noch weitere 9 km bis zum Lake Oesa wanderten. Wir hatten jedoch das Glück zurück zum Parkplatz einen freien Platz im Bus zu erwischen und mussten die 11 km nicht nochmal zurückwandern.

Auch wenn uns das Wetter im September mit sehr (!) starkem Schneefall überraschte, war dieser Tag am Lake O’Hara einer der größten Höhepunkte unserer gesamten Reise und ich fand dort meinen ganz persönlichen Lieblingsplatz in den Rockies!

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Mit sage und schreibe über 2 Millionen Seen gibt es in Kanada so einige zu entdecken. Ein paar der schönsten davon findet man in den Nationalparks rund um die Rocky Mountains. Ob wandern, spazieren oder picknicken – die Seen laden zum Verweilen und Genießen ein und man ist der Natur so nahe wie kaum wo. Leider hat der Massentourismus auch Teile Kanadas erreicht, weshalb manche der wunderschönen Seen bereits wirklich „überlaufen“ sind. Gott sei Dank gibt es jedoch genug kleinere und weniger bekannte Seen an denen man den Menschenmassen entfliehen kann und die unbeschreibliche Natur Kanadas in völligere Ruhe erleben kann. Oft lohnt es sich dafür einfach einige Kilometer zu Fuß zurückzulegen um an Seen zu gelangen die mit dem Auto (und vor allem mit Reisebussen) nicht erreichbar sind!

Neben dieser knappen Auswahl in meinem Beitrag gibt es in Kanada natürlich noch unzählige andere sehenswerte und beeindruckenden Seen und auch wenn ich bereits einige davon im vergangenen Jahr bestaunen konnte, gibt es auch für mich noch so viel Neues zu entdecken – und das hoffentlich schon in den nächsten Jahren 😉

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