Nach meinem ersten Beitrag über unseren Roadtrip durch Namibia möchte ich in diesem Blogpost die Route unserer zweiten Woche im Land sowie unsere einzigartigen Erlebnisse im Norden Namibias mit euch teilen.

TAG 7
Ausgangspunkt unserer zweiten Woche war wiederum Windhoek, die Hauptstadt des Landes, welche wir jedoch gleich am frühen Morgen in Richtung Norden – entlang der B1 – verließen.
Da sich unser nächstes Quartier bereits etwa 2,5 Stunden entfernt von Windhoek, in Otjiwarongo, befand, hatten wir an diesem Tag noch genügend Zeit um einen Ausflug zum bekannten Waterberg Plateau zu unternehmen, welcher durch seine unglaubliche Länge von 48 Kilometern zu einem weiteren beeindruckenden Höhepunkt des Landes zählt. Wir entschlossen uns dazu eine kurze Wanderung auf den Berg zu unternehmen und wurden mit einer unbeschreiblich schönen Aussicht belohnt. Abgesehen von dieser Route zum Aussichtspunkt des Berges, gibt es noch weitere, unterschiedlich lange Wanderwege im Waterberg Plateau National Park zu erkunden.
Mein Tipp für eine entspannte Wanderung: immer auf markierte Wege achten!!! Unser Abstieg vom Berg gestaltete sich nämlich etwas spannend als wir vom Weg abkamen und plötzlich von Pavianen verfolgt wurden 😉

TAG 8
Erneut brachen wir bereits am frühen Morgen auf um rechtzeitig einen weiteren Höhepunkt unserer Reise zu erreichen: den Etosha National Park!
Nach einigen Stunden Autofahrt erreichten wir den Park über das sogenannte Lindequist-Tor im Osten des Parks, tankten unser Auto voll, bezahlten den Eintritt und fuhren einfach los 🙂
Mein persönliches Highlight dieser Reise war die Tatsache, dass es im Etosha National Park möglich ist, mit dem eigenen Auto, völlig alleine auf Safari zu gehen. Natürlich muss man einige Sicherheitshinweise beachten und darf markierte Wege nicht verlassen. Dennoch ist dies eine einzigartige Möglichkeit die Tiervielfalt des Landes sowie die Schönheit des Nationalparks zu entdecken.
Völlig begeistert von den unzähligen Zebras und Gazellen fuhren wir an unserem ersten Tag im Nationalpark ziemlich planlos durch die Gegend und machten durch großes Glück unsere wahrscheinlich größte Entdeckung bereits nach einer halben Stunde: zwei Cheetahs, nur einige Meter von unserem Auto entfernt.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir an zwei Wasserstellen im Park, an denen wir unzählige Tiere stundenlang beobachteten.

Da es nur wenige und eher teure Unterkünfte im Nationalpark selbst gibt, übernachteten wir kurz außerhalb des Parks in einer Lodge, von welcher aus wir am nächsten Morgen in kürzester Zeit wieder das Eingangstor erreichten.
TAG 9
Der neunte Tag unserer Reise diente dazu, den Etosha Nationalpark zu durchqueren. Wir starteten unsere Fahrt erneut am östlichen Tor und verbrachten den gesamten Tag damit, die Tiere im Park zu bestaunen. An diesem Tag trafen wir an den verschiedenen Wasserstellen jedoch eher weniger Tiere, konnten dafür einige unglaubliche Entdeckungen direkt an den befahrbaren Straßen im Park machen.

Bevor wir den Park am späteren Nachmittag durch das südliche Anderssons-Tor verließen, machten wir noch einen Abstecher zum Okaukuejo Waterhole. Dieses Wasserloch kann man im Gegensatz zu allen anderen im Park zu Fuß besuchen und hat somit die Möglichkeit auch außerhalb seines Autos Tiere zu beobachten.

Der Besuch im Nationalpark war für mich persönlich die Krönung unserer Reise. Auch wenn ich bereits davor in afrikanischen Ländern auf Safari war, war diese einzigartige Möglichkeit selbst durch den Nationalpark zu fahren und an den Wasserlöchern beliebig lang zu verweilen eine ganz besondere Erfahrung für mich. Dennoch sollte man sich dessen bewusst sein, dass die richtige Jahreszeit, das ideale Wetter sowie auch etwas Glück dazu nötig sind, um besonders viele unterschiedliche Tiere im Park beobachten zu können.
Die Nacht verbrachten wir erneut in einer Lodge etwas außerhalb des Nationalparks.
TAG 10
Nachdem wir den ganzen Vormittag unseres zehnten Tages im Auto verbrachten, erreichten wir schließlich gegen Mittag das Damara Living Museum im Westen des Landes. In diesem Museum, welches als Teil der „Living Culture Foundation“ zur Erhaltung traditioneller Völker im Land sowie zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit beiträgt, erhält man Einblick in das Leben der Volksgruppe der Damara. Uns wurde die Produktion von Medizin, Kleidung, Schmuck und Waffen näher gebracht und wir durften traditionelle Spiele und Tänze beobachten. Auch wenn das Museum eher touristisch aufgebaut ist und sich die Lebensumstände der Damara in den vergangenen Jahren geändert haben, bietet ein Besuch einen guten Einblick in das Leben des afrikanischen Naturvolks, man erfährt viele interessante Details der Damara und unterstützt außerdem die Einheimischen des Landes.
Von dort aus führte uns unser Weg weiter nach Uis, wo wir die Nacht im Brandberg Rest Camp verbrachten.

TAG 11
Am darauffolgenden Tag starteten wir gleich morgens unseren Ausflug zum nahe gelegenen Brandberg. Das Bergmassiv ist für seine unzähligen und gut erhaltenen Felsmalereien – darunter die „White Lady“ – bekannt. Heutzutage ist es nicht mehr erlaubt diese Felsmalereien auf eigene Faust zu besuchen (und womöglich hätten wir den Weg dort hin alleine auch nicht gefunden 😉 ). Wir versuchten also, so früh wie möglich am Parkplatz des Berges zu sein und sprachen dort gleich mit einem sehr netten und gesprächigen Guide, der uns mit drei anderen Besucherinnen zu den wunderschönen Felsmalereien führte. Der Weg dort hin dauert in etwa eine Stunde und ist nicht besonders anspruchsvoll. Dennoch sollte man die enorme Mittagshitze vermeiden und (wie immer in Namibia) genügend Wasser bei sich haben.
Auf unserem Weg zurück machten wir uns mit zwei Einheimischen noch auf die vergebliche Suche nach „desert elephants„, welche in dieser Gegend des Landes wohl beheimatet sind, bevor wir erneut eine Nacht in Uis verbrachten.


TAG 12
Von Uis aus war es am nächsten Tag lediglich eine Fahrt von 1,5 Stunden bis wir Omandumba erreichten. Auf der Farm Omandumba kann man ein weiteres namibianisches Naturvolk kennenlernen: die Ju/’Hoansi-San!
Im Gegensatz zum Damara-Village waren wir dort beinahe die einzigen Gäste und das „Museum“ ist weniger touristisch aufgebaut. Wir hatten die wundervolle Möglichkeit mit den San an einem bushwalk teilzunehmen, auf welchem sie uns ihre Geschichte und Kultur näher brachten. Neben der Freundlichkeit und Offenheit der Menschen und den spannenden Geschichten die sie zu erzählen hatten, faszinierte mich dort wieder mal aufs Neue die unglaublich schöne Natur des Landes.
Möchte man also ein Naturvolk in Namibia kennenlernen, so empfehle ich auf jeden Fall die San in ihrer wundervollen Heimat zu besuchen.

Wir übernachteten an diesem Tag in einer Unterkunft am Weg vom San Village nach Okahandja. Auch wenn die Unterkunft an sich nicht besonders empfehlenswert war, hatten wir dort nochmal die Möglichkeit eine kleine „Safari“ bei Sonnenuntergang zu machen und konnten somit die besondere Stimmung des Landes nochmal erleben, bevor uns unsere Reise am folgenden Tag schon wieder zurück nach Windhoek brachte.

TAG 13
Am letzten Tag unseres Roadtrips machten wir uns gemütlich auf den Weg zurück in die Hauptstadt des Landes und ließen unsere Reise bei einem unglaublich guten Essen in Joe’s Beerhouse sowie einem gemütlichen Abend im Urban Camp ausklingen.

Ich nenne Namibia gerne „Afrika für Anfänger“ 🙂 Man hat dort die Möglichkeit das Land völlig sorgenlos auf eigene Faust mit dem Auto zu erkunden, die Städte entsprechen eher europäischen Standards, Deutsch wird in den meisten Unterkünften und Lokalen gesprochen und nebenbei ist Namibia eines der sichersten Länder des afrikanischen Kontinents.
Und dennoch: den Ozean, die Wüste, die Berge – all das hat Namibia zu bieten und ist noch dazu eines der schönsten Länder um eine Safari zu erleben.
Mit meinen Beiträgen über unsere Reise ist es mir hoffentlich gelungen, die unglaubliche Vielfalt und spektakuläre Natur des Landes aufzuzeigen und die Lust auf eine Reise auf den wahrscheinlich schönsten Kontinent unserer Erde bei dem einen oder der anderen geweckt zu haben 🙂 ♥