All jene die mich kennen, wissen wie sehr ich Afrika liebe. Nicht nur die unvergleichbar schöne Natur, auch die Menschen, die Musik, das Essen und die Tiere des Kontinents faszinieren und begeistern mich immer wieder aufs Neue. So war es im vergangenen August endlich wieder Zeit für ein neues Abenteuer. Das Ziel unserer Reise stand dabei bald fest: NAMIBIA.
Ich erzähle euch daher von unserer einzigartigen Zeit im wunderschönen Land Namibia und werde gleichzeitig eine mögliche Reiseroute für einen Roadtrip durchs Land vorstellen.
Dieser erste Beitrag widmet sich dem ersten Teil unserer zweiwöchigen Reise. Die zweite Hälfte werde ich euch in meinem nächsten Beitrag vorstellen.

TAG 1
Wir begannen unsere Reise in Windhoek, der Hauptstadt Namibias.
Da sich das Land auf der südlichen Erdkugel befindet, bedeutete das für unsere Reise im August, dass wir uns auf einen afrikanischen Winter gefasst machen mussten. Winter in Namibia bedeutet: wolkenloses, sonniges & angenehm warmes Wetter bis zum Sonnenuntergang, danach jedoch kalte Temperaturen bis hin zu 0 Grad.
Am Flughafen angekommen machten wir uns als erstes auf den Weg zur Autovermietung. Namibia ohne Mietwagen zu entdecken, erscheint nämlich beinahe unmöglich, da öffentliche Verkehrsmittel in diesem afrikanischen Land nur sehr selten zu finden sind.
Den restlichen Tag verbrachten wir in der Hauptstadt. Um ehrlich zu sein hat Windhoek nicht besonders viel zu bieten. Neben den typischen Sehenswürdigkeiten (wie der Christuskirche) verbrachten wir die Zeit im Namibia Craft Center, welches neben afrikanischen Souvenirs auch ein kleines Restaurant beinhaltet. Dennoch sollte man unbedingt einen Tag in der Hauptstadt verbringen, gemütlich durch die Straßen spazieren und einen ersten Eindruck des Landes gewinnen.
Eine absolute Hostel-Empfehlung und die einmalige Möglichkeit auch inmitten der Hauptstadt in einem Zelt zu übernachten: das „Urban Camp“!

TAG 2
Gleich am Morgen des zweiten Tages starteten wir unseren Roadtrip in Richtung Westen an den Atlantischen Ozean. Die Fahrt von Windhoek nach Swakopmund über die „B2“ dauerte in etwa vier Stunden.
Sogenannte „B-Straßen“ sind – im Gegensatz zu „C-“ oder „D-Straßen“ – in Namibia oft zweispurig und immer asphaltiert. Besonders viele dieser Straßen existieren im Land jedoch nicht, weshalb es während einer zweiwöchigen Reise immer äußerst entspannend wirkt, wenn man anstatt der „Schotterpisten“ mal wieder Asphalt unter den Rädern spürt 😉
Die Küstenstadt Swakopmund erinnert mit ihrer Strandpromenade, dem Leuchtturm, den renovierten Häusern, Lokalen und Boutiquen sowie unzähligen deutschen Wegweisern weniger an Afrika als eine Stadt in Deutschland. Dennoch ist sie sehr einladend und perfekt um dort einen gemütlich Tag zu verbringen und eine der wenigen Möglichkeiten unserer Reise um die erfrischende Meeresluft zu genießen.

TAG 3
Nachdem wir am nächsten Morgen einige Stunden damit verbrachten die Batterie unseres Autos wieder vollzukriegen (Nein, in Namibia sind „Starterkabel“ nicht ganz so einfach zu besorgen 😉 ) machten wir uns auf den Weg in das nahe gelegene Walvis Bay, welches wir nach etwa einer halben Stunde erreichten. Da wir wegen des genannten „Auto-Problems“ etwas später als gedacht an unserem Ziel ankamen, erwischten wir keine der angebotenen und sehr beliebten Boots- oder Wüstentouren mehr. Wir änderten also unsere Pläne und machten uns spontan auf den Weg zur „Dune 7“, worüber wir im Nachhinein unglaublich froh sind. Wir trotzten dem Rat die Düne nicht in der Mittagshitze zu besteigen, wurden dafür jedoch mit einem unbeschreiblichen Ausblick belohnt, welchen wir völlig alleine (!) genießen konnten. Den Nachmittag verbrachten wir damit die bekannte Vogelvielfalt des Ortes zu genießen bevor wir den Abend in einem der gemütlichen Lokale an der Waterfront ausklingen ließen.

TAG 4
Nach drei eher gemütlichen Tagen in der Hauptstadt und an der Küste starteten wir erst am vierten Tag unsere Reise in das „richtige, typische Afrika“ ;). Wir machten uns bei Sonnenaufgang auf den Weg nach Solitaire über die C14. So abwechslungsreich die Straßenverhältnisse während dieser Autofahrt waren, so waren es auch die vielfältigen, unvergleichlichen Aussichten im Namib-Naukluft National Park, die wir während der Fahrt genießen konnten. Von Solitaire war es schließlich nur noch eine weitere halbe Stunde Fahrt bis wir unsere Unterkunft erreichten: das Soft Adventure Camp. Vom Camp aus hatten wir einen fantastischen Ausblick auf die Natur Namibias und konnten bei Sonnenuntergang einen unbeschreiblich schönen Abend genießen.

TAG 5
Das Soft Adventure Camp war der perfekte Ausgangsort für unsere einstündige Fahrt in das bekannte Sossusvlei – einer mit riesigen Sanddünen umgebenen Salzpfanne – und auf jeden Fall eines der Highlights jeder Namibiareise. Am besten achtet man darauf so früh wie möglich am Eingang des Sesriem Camp zu sein, an welchem man den Eintritt für die Fahrt in den Park bezahlt, da dieses wunderschöne Detail des Landes täglich von seeehr vielen Touristen besucht wird. Dort angekommen sollte man auf jeden Fall eine gemütliche Wanderung auf eine der Dünen unternehmen und diese einmalige Atmosphäre genießen.
Tipps für die Dünenbesteigung: die glühende Mittagshitze vermeiden, genügend Wasser und Sonnenschutz bei sich haben, Schuhe ausziehen und den Sand unter den Zehen spüren & als besonderen Abschluss barfuß eine Düne runterlaufen 🙂
Hat man im Anschluss noch freie Zeit zur Verfügung, so empfehle ich unbedingt den nahe gelegenen Sesriem Canyon zu bestaunen und die Schlucht bei einem Fußmarsch zu besichtigen.
Am Ende des Tages übernachteten wir ein weiteres Mal im Soft Adventure Camp.


TAG 6
Von dort aus ging es am darauffolgenden Tag wieder zurück Richtung Windhoek. Am Weg dort hin, über einige D-Straßen sowie die C24, genossen wir erneut die endlos weite und wunderschöne Natur des Landes und legten spontan eine Pause am Lake Oanob (nahe der Stadt Rehoboth) ein. Unsere Stimmung und die wunderschöne Aussicht auf den See wurden leider durch unseren ersten (und Gott sei Dank letzten 😉 ) Reifenplatzer etwas getrübt, und wir verbrachten den restlichen Tag damit in Rehoboth einen neuen Reifen für unser Mietauto zu besorgen. Dennoch kann ich einen Ausflug an den Stausee – am besten ohne Reifenplatzer 😉 – jedem ans Herz legen, der in dieser Gegend des Landes unterwegs ist.
Von Rehoboth war es anschließend lediglich eine einstündige Fahrt zurück nach Windhoek, wo wir in einem kleinen Hostel die Nacht verbrachten, bevor wir am nächsten Tag zum zweiten Teil unseres Roadtrips in den Norden des Landes aufbrachen.

Bereits der erste Teil unserer Reise macht deutlich, wie abwechslungsreich die Natur des Landes ist. Man muss darauf gefasst sein viele Stunden im Auto zu verbringen, sollte diese Zeit jedoch einfach nutzen um die unendliche und überwältigende Landschaft Namibias zu genießen.
In einem zweiten Teil dieses Beitrags werde ich euch von unserer Zeit im Norden des Landes, unseren Erfahrungen im Nationalpark sowie dem Besuch bei Naturvölkern berichten und die Route unserer zweiten Woche in Namibia mit euch teilen.
Ein Gedanke zu “Eine Reise durch endlose Weiten – Namibia Teil I”