Asiatische Länder, wie Thailand oder Indonesien, zählen bereits seit Jahren zu äußerst beliebten Reisezielen der Europäerinnen und Europäer. Dies liegt vermutlich vorwiegend an den typisch fernöstlichen Inseln und traumhaften Stränden, welche diese Länder zu bieten haben. Weit weniger erkundet – dafür auch nicht von Touristen überlaufen – ist hingegen ein anderes, wunderschönes asiatisches Reiseziel: Südkorea.

Between modernity and tradition.
Südkorea glänzt mit Vielseitigkeit, und so auch seine Hauptstadt Seoul. Die 9,8 Millionen- Einwohner-Stadt, welche im Nordwesten des Landes liegt, vereinigt die alte Tradition des Landes mit modernster Technologie und lässt somit ein unvergleichliches Bild einer Großstadt entstehen. Gerade deshalb zählt Südkorea für mich persönlich zu einem einzigartigen Reiseziel und Seoul zu einem perfekten Ort um diese Einzigartigkeit zu erleben.
Traditional attractions:
In Seoul kann man inmitten der großen Stadt einige traditionelle Bauten und Sehenswürdigkeiten erkunden. Als einer der bekanntesten zählt dabei der Gyeongbokgung Palast im Norden der Stadt. Als wir zur Zeit des chinesischen Neujahrs in Seoul waren, konnten wir den Palast auf Grund der Feiertage sogar kostenlos besuchen. Man sollte jedoch darauf gefasst sein, viele Touristen dort anzutreffen. Die Größe des Palasts, sowie der Anblick der Bauten mit den Bergen Südkoreas im Hintergrund machen den Gyeongbokgung jedoch zu etwas ganz Besonderem. Man sollte ihm also auf jeden Fall einen Besuch abstatten.

Wer weniger Touristen bevorzugt, der sollte den Changdeokgung Palast besuchen. Auch diesen konnten wir (auf Grund der Feiertage) gratis besuchen und waren zu unserem Erstaunen beinahe die einzigen Besucher dort. Der Palast ist deutlich kleiner, die Bauten jedoch genauso farbenfroh und wunderschön. Um geschichtliche Details über die Paläste Seouls zu erfahren, sollte man sich jedoch im Vorhinein etwas einlesen. Viele Details erfährt man vor Ort, zumindest ohne Reiseführerin oder Reiseführer, nicht.
Nicht weit entfernt von beiden beschriebenen Palästen, findet man eine weitere traditionelle Sehenswürdigkeit der Stadt: das Bukchon Hanok Village. Bei einem Spaziergang durch das Viertel kann man ein traditionelles koreanisches Dorf bestaunen und diese besondere Atmosphäre genießen.

Auf keinen Fall verpassen sollte man einen der traditionellen Märkte Südkoreas. Der Namdaemun Market bietet sich auf Grund seiner zentralen Lage sehr für einen Einkaufsbummel an. Man kann dort von Lebensmitteln bis Kleidung alles erwerben und findet meist auch besonderes Street food an den Ständen. Die Märkte in Seoul sind anders als in vielen anderen Städten übrigens nicht vorwiegend für Touristen gemacht – vor allem die Einheimischen kaufen dort gerne ein.

Modern parts:
Im Gegensatz zu all den traditionellen Sehenswürdigkeiten hat Seoul, wie bereits beschrieben, auch eine Vielzahl moderner Bauten und Viertel zu bieten.
Für eine fantastische Aussicht über die Stadt besucht man am besten den Mount Namsan im Zentrum der Stadt. Um dorthin zu kommen kann man entweder mit dem Cable Car fahren (sollte sich jedoch auf längere Wartezeiten gefasst machen) oder zu Fuß den Berg besteigen und dort seine Zeit in verschiedenen Lokalen verbringen oder einfach den wunderbaren Ausblick genießen. Am Berg angekommen, kann man zusätzlich das Observation Deck des N Seoul Tower besuchen.

Interessiert man sich für die koreanische Geschichte des 20. Jahrhunderts, so kann ich jedem das Museum War Memorial sehr ans Herz legen. Das Museum, welches kostenlos besucht werden kann, stellt die Geschichte des Korea-Krieges auf eine ganz besondere Art und Weise dar und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Besonders empfehlenswert sind außerdem einige Viertel der Stadt:
Samcheong, Myeongdong & Hongdae!
Samcheong ist ein besonderes, kleines Viertel in der Nähe des Bukchon Hanok Villages, welches wir eher zufällig entdeckt haben. In den kleinen Gassen findet man dort verschiedene Snacks, Restaurants und kleine Shops welche alle zu einem Besuch einladen.
Das Myeongdong Viertel hingegen kann man als das typische Shopping-Viertel der Stadt beschreiben. Neben allen bekannten Shops finden sich dort besonders viele Geschäfte für Beauty-Artikel. Außerdem kann man auch dort eine Auswahl an köstlichem Street food genießen.
Das Highlight unserer Reise in die Stadt war jedoch das Viertel Hongdae, welches etwas außerhalb der Innenstadt liegt. Das Universitätsviertel der Stadt, in welchem besonders viele junge Koreanerinnen und Koreaner unterwegs sind, beheimatet unzählige Restaurants, Imbissstände und Shops. Neben bekannten Sportmarken sind dort auch Vintage-Shops und lokale Designer zu finden. Straßenmusik und Kunst machen die Gassen zu etwas Besonderem. Da unzählige Hostels und B&B’s dort zu finden sind, kann ich nur jedem empfehlen einige Nächte in dieser Gegend der Stadt zu verbringen, denn besonders abends wird das Viertel noch bunter als zuvor. Und die Innenstadt ist dank der U-Bahn dennoch ganz einfach zu erreichen.

Transportation:
Generell ist die Metro eine der besten Möglichkeiten um sich in Seoul fortzubewegen. Die Stadt ist sehr weitläufig, weshalb man viele Plätze und Sehenswürdigkeiten zu Fuß nicht schaffen würde. Tickets für die U-Bahn können an Automaten in den Stationen selbst erworben werden und sind vergleichsweise zu anderen Städten wirklich günstig. Meiner Meinung nach die beste Möglichkeit ist dabei die T-Money Card, welche man ebenso an den Automaten erwirbt und je nach Bedarf immer wieder mit selbst gewählten Beträgen (jedoch nur bar) aufladen kann. Einziger Nachteil, wenn man sich per Metro fortbewegt: Die Stationen können teilweise wirklich SEHR weitläufig sein. Man sollte also dennoch gut zu Fuß unterwegs sein! 😉
Auch per Taxi kann man sich in Seoul gut fortbewegen. Dazu hält man am besten direkt auf der Straße Ausschau nach einem verfügbaren Taxi. Bezahlen kann man dabei, wie auch beinahe überall sonst in Korea, mit Kreditkarte. Spricht man jedoch kein Koreanisch, so kann in manchen Fällen die Verständigung mit den Taxifahrern das wohl größte Problem dabei darstellen.
Ansonsten kann man einzelne Gegenden der Stadt auch gut zu Fuß erkunden. Seoul ist eine sehr sichere Stadt, und wir hätten uns auch in den kleinsten und dunkelsten Gassen Seouls nie unsicher gefühlt. Ein Stadtplan ist bei der Größe der Stadt jedoch auf alle Fälle hilfreich.
Eat & Drink:
In Korea gibt es, wie in vielen anderen asiatischen Ländern, vor allem eines: Street food. Inmitten aller Städte sowie auf den großen Märkten bieten Einheimische Essen an: vorwiegend Fisch und Fleisch – gebraten, gekocht, paniert. Zu unserem Glück waren wir mit einem koreanischen Freund unterwegs, welcher uns dabei eine ganz besondere Köstlichkeit zeigte: Yachae Hotteok oder „Korean Pancakes“. Die mit Gemüse und Nudeln gefüllten Teigtaschen können für weniger als 1€ am Markt erworben werden und schmecken himmlisch. Für Touristen könnte sich die Suche nach den Pancakes etwas schwierig gestalten – am besten hält man jedoch Ausschau nach den Imbissständen mit den meisten Menschen davor: genau dort konnten wir die Hotteok (welche es übrigens auch in süßer Variante zu kaufen gibt) später auch selbst finden.

Ein weiteres kulinarisches Highlight unserer Reise war ein Besuch eines Korean Barbecue. Auch dieses lernten wir durch unseren koreanischen Freund kennen. Das genaue Lokal in welchem wir waren kann ich nicht nennen, jedoch entdeckten wir später auch viele andere Restaurants mit demselben Prinzip: gebraten wird in der Mitte des Tisches (hauptsächlich Fleisch) und dazu erhält man rundherum viele kleine Portionen an verschiedenen Beilagen. Wie in jedem anderen Land gilt natürlich auch hier: locals know best! Eine Sache die wir uns von ihm jedoch merken konnten: einmal muss man in Südkorea Somaek probieren. Das Getränk besteht aus koreanischem Bier (maekju) und Schnaps (soju) und schmeckt genau so gut wie es klingt! 😉

Ob traditionelle, asiatische Straßenküche oder Cafés voller Waschbären, ob alte Märkte inmitten der Stadt oder riesige Einkaufszentren, ob koreanische Pärchen im Partnerlook oder kochende Großmütter auf der Straße, ob alte Paläste oder hochmoderne Bürogebäuden: das alles findet man in Seoul.
Einzigartig, aber einzigartig schön.